Mein Bild vom Kind / Haltung
Als wichtigstes und oberstes Ziel, sehe ich die Aufgabe, den Kindern das Gefühl zu geben, das sie bei mir sicher, geborgen und auch willkommen sind.
Jedes Kind bringt Begabungen und Talente mit, die entdeckt, gefördert und herausgefordert werden wollen. Ein Ziel meiner pädagogischen Arbeit ist es, den Kindern vorbehaltlos zu ermöglichen, ihre individuellen Fähigkeiten zu erweitern und auszubauen.
Deshalb möchte ich die Eltern bei der Förderung und Erziehung ihrer Kinder unterstützen, eine vertrauensvolle und zuverlässige Betreuung bieten, damit sie beruhigt ihren Verpflichtungen nachgehen können.
Anders als wie in der Schule gibt es für uns keinen „Plan“ was die Kinder nach ihrer Zeit bei der Tagesmutter schon können müssen. Allerdings gibt es einige Bereiche, welche mir sehr wichtig sind:
Spaß an Bewegung (Grob- und Feinmotorik)
Die Kinder haben hier die Möglichkeit Krabbeln und Laufen zu lernen, mit Fahrzeugen zu fahren, drinnen als auch draußen, tägliches Toben, bei gutem Wetter draußen bevorzugt. Dort ist es den Kindern ermöglicht zu Klettern, Treppen zu steigen und wieder runter zu hüpfen, zu rennen, zu buddeln und alles was den Kleinen in den Kopf kommt.
Das erlernen sich zunehmend selbständiger An- und Ausziehen, selbständiges Essen mit Besteck, erst mit Löffeln dann auch mit Messer und Gabel, das Trinken aus dem Glas, sich selbst zu bedienen, der Umgang mit Stiften, Pinsel, Scheren, Papier oder Auffädeln von Perlen, all das sind Beispiele was die Kinder hier erlernen wollen und auch sollen.
Spielen und Kreativität
Ansprechendes Material aus der natürlichen Umgebung der Kinder (Stöcker, Blätter, Sand, Blumen etc.), Verkleidungssachen, Kinderküche, Kaufmannsladen, Schaukeln, Sandkasten, Kletterturm, Fahrzeuge, Lego Dublo, Eisenbahn, Autos, Puppen, Bälle, Stifte, Pinsel, Papier und Pappe, Knete, Stoffe, Stempel, Bilderbücher, Hörspielcd´s, Puzzles usw… All diese Materialien stehen den Kindern zur Verfügung oder werden in Projekten angeboten.
Sprachliche Entwicklung
Oft unterschätzt und doch so wichtig… Jedes Kind lernt unterschiedlich schnell. Manche reden lieber, manche können sich dafür toll bewegen und „sammeln“ zunächst Wörter bis sie anfangen selbst zu sprechen. Ich möchte hierfür jedem Kind die gleichen Möglichkeiten geben. Ich spreche täglich viel mit den Kindern, wir singen zusammen, benennen Dinge, ich lese vor und erzähle Geschichten.
Das Sprechen ist selbstverständlich freiwillig und nur Ihr Kind entscheidet wann und was es sagen möchte, jedoch erfahren alle Kinder, dass ich sie immer wieder anspreche. Auch das Erlernen von Höflichkeiten wie „Bitte“ und „Danke“, unser „Moin“ oder „Hallo“ und Tschüss“ und das Streitschlichten gehören zur Sprachförderung.
Natur und Umwelt
Unser Garten regt zum Erleben von Natur an. Hier können die Kinder bei entsprechendem Wetter barfuss laufen, hören, riechen, schmecken und fühlen was die Natur zu bieten hat. Durch das häufige Angebot verschiedener Naturmaterialien erfahren die Kinder viel über Beschaffenheit, Form, Farbe und Geruch. Der Gemüsegarten lehrt die Kinder einiges über die Jahreszeiten, zeigt den hiesigen Lebensmittelanbau und regt zum Naschen an.
Ernährung
Es kommt schon recht selten vor, dass ein Kind wirklich alles mag. Was aber viele Kinder gerade in einer Gruppe entwickeln, ist die natürliche Neugier alles zu probieren. Hierfür sorge ich für viel Abwechslung und besonders für Frische auf dem Tisch. Nicht nur das eigene Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten dürfen „stibitzt“ werden (Erdbeeren, Blaubeeren, Rhabarber, Äpfel, Erbsen, Möhren usw.) durch das eigene Kochen gehe ich auf die Wünsche der Kinder ein ohne dass es jeden Tag die Spaghetti oder die Pommes gibt. Außerdem wird hierbei schon früh geübt wie wichtig eine gesunde Ernährung für unsere Zähne hat.
Wir frühstücken gemeinsam, welches bitte Sie Ihrem Kind morgens mitbringen, es sei denn, wir machen ein Büffet an besonderen Tages, welches ich dann frühzeitig vorher bekannt gebe. Des weiteren biete ich den Kindern vormittags und bei den Ganztagskindern auch nachmittags frisches Obst an. Das Mittagessen koche ich frisch und gestalte den Wochenplan abwechslungsreich mit Jahreszeitlich saisonalem Gemüse und Obst bevorzugt aus der Region. Es ist jede Woche ein Plan ausgehängt wonach Sie mitverfolgen können was die Kinder zu essen bekommen.
In diesem Aspekt möchte ich gleich mit anmerken das ich darum bitte, davon ab zu sehen den Kindern Trinkflaschen mit zu geben. Wir trinken hier bei der bunten Bärchenbande Wasser ohne Kohlensäure. Dieses hat den Vorteil das alle Kinder das Gleiche haben und die Kinder nicht ihre Flaschen untereinander hin und her tauschen zum Probieren, was mitunter schnell zu Missmut führen kann bzw. auch schneller Krankheiten weiterverbreitet.
Dreck
Jeder von uns weiß, wie wichtig es gerade für Kinder ist, das körpereigene Immunsystem zu stärken. Um die Kinder gesund aufwachsen zu lassen, entscheide ich in meinem eigenen Ermessen ob ein Kind warm genug angezogen ist und auch bei welchem Wetter wir nach draußen zum spielen gehen.
Ihr Kind wird sicher nicht im Winter ohne Schuhe draußen spielen, nur möchte ich dafür Sorge tragen, das es auch mal mit Regensachen durch Pfützen springt aber keinen Hitzschlag bekommt, weil der Tag doch wärmer geworden ist als vielleicht zunächst gedacht. Von daher sollte jedes Kind auch einen zweiten Satz Bekleidung dabei haben können um bei Bedarf die Kinder an-/aus- oder um zu ziehen.
Nur ein dreckiges Kind hat auch richtig gespielt... Freuen Sie sich auf die Geschichten welche Ihr Kind zu erzählen hat.
Gesundheit / Hygiene
Vor den Mahlzeiten waschen wir uns gründlich die Hände, nach den Mahlzeiten putzen wir uns gemeinsam die Zähne und waschen uns Gesicht und Hände, auch nach den Toilettengängen waschen wir gründlich die Hände.
Auf Wunsch des KINDES starten wir mit dem Toilettentraining, ausschlaggebend dafür ist, dass das Kind seinen Harn- und Stuhldrang spürt und es selber den Willen zur Toilettennutzung zeigt.
Ich leite die Kinder dazu an Taschentücher zu benutzen und beim Niesen oder Husten die Armbeuge zu benutzen.
Jedes Kind hat sein durch das Farbschema sein eigenes Fach und sein eigenes Handtuch.
Bitte beachten Sie die im Vertrag genannte Selbstbetreuung im Krankheitsfall. Kranke Kinder dürfen uns nicht besuchen und müssen zum Schutz aller anderen erst wieder gesund werden.
Soziale und Emotionale Entwicklung / Selbständigkeit
Darüber hinaus verstehe ich meine Aufgabe als Tagespflegeperson darin, jedes Kind dabei zu unterstützen zu einer selbständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit heranzureifen.
Bei unserem täglichen Zusammensein haben die Kinder die Möglichkeit zu lernen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Sorge zu tragen, dass diese auch befriedigt werden. Jedoch ist es dabei ebenso wichtig zu erfahren, dass jeder auch auf den anderen und dessen Bedürfnisse Rücksicht nehmen muss, dass nicht immer alles sofort passieren kann und wir geduldig miteinander sein müssen, damit es allen gut geht.
Um den Kindern Halt und einen sicheren Rahmen zu bieten, gibt es für alle klare Regeln und eine Struktur im Tagesablauf sowie logische Konsequenzen in Bezug auf das eigene Handeln. Bei der Kindererziehung ist es mir wichtig, Möglichkeiten zum Selbständigkeitserwerb zu geben wie z.B.
Sich selbst an und ausziehen
Selbständig essen und trinken
Selbstständig zu spielen und zu gestalten
Selbständig das gespielte auch wieder auf zu räumen
Selbstständig bedeutet in diesem Fall nicht „alleine“, ich unterstütze und begleite die Kinder selbstverständlich bei all ihrem Tun und Handeln.
Hier dürfen sich die Kinder auch mal dreckig machen, hinfallen und sich an ihre Grenzen wagen.
„nur ein ermutigtes Kind kann innerlich wachsen und sich weiterentwickeln“
Kinder die fallen dürfen, lernen mit der Zeit so zu fallen, dass sie sich nicht wirklich verletzen und sie können ihre körperlichen Fähigkeiten viel besser einschätzen.
Natürlich kommen wir bereits als eine eigene kleine Persönlichkeit auf die Welt. Aber es liegt an unserer Familie, unseren Freunden und allen anderen Personen wie sich diese kleine Persönlichkeit weiter entwickeln kann. Ein positives Selbstwertgefühl ist dabei genauso wichtig wie die Bestärkung des Selbstbewusstseins um die Kinder stark für die Zukunft und damit auch emphatisch für seine Mitmenschen und Umwelt zu machen.
Feiertage und besondere Feste
Besondere Anlässe verlangen nach besonderer Gestaltung, demnach bereiten wir uns hier auf die verschiedenen Feste durch Bilderbücher, Geschichten, Spiele, Dekoration etc. vor. Im Rahmen der Tagespflege feiern wir zum Beispiel den Tag vor Ostern mit einem schönen Osterfrühstück, in der Adventszeit backen wir Plätzchen und singen Weihnachtslieder. Zu Karneval kostümieren wir uns und feiern eine Party und die Geburtstage feiern wir hier natürlich auch gerne mit Geburtstagskrone und gemeinsamen Spielen.
Regeln und Rituale
Regeln sind die Basis für jedes geordnete Miteinander. Das gilt für die kleinsten bis zu den Erwachsenen gleichermaßen. Regeln setzen zwar Grenzen, geben den Kindern aber gleichzeitig Orientierung und Sicherheit.
Wichtige Regeln können sein:
-Spielsachen werden nach dem Spielen wieder aufgeräumt
-Spielsachen werden nicht zerstört
-Spielsachen werden einem anderen Kind nicht weggenommen
-es wird nicht geschlagen oder gebissen
-beim Essen wird am Tisch sitzen geblieben
Rituale sind feste, sich wiederholende Handlungen und strukturieren den Tagesablauf des Kindes. Das Kind lernt mit der Zeit, wie die Tagesstruktur aufgebaut ist und kann sich auf wiederkehrende Eckpunkte verlassen und einstellen.
Auch kleine Geschehnisse zählen bereits als Ritual:
-Hände waschen vor dem Essen
-Zähne putzen nach dem Essen
-Begrüßungs- und Abschiedsrituale
-das gemeinsame Essen am Tisch
-die Vorlesestunde / der Morgenkreis
-jedes Kind bekommt seine eigene Farbe zur Wiedererkennung
-jeder bekommt seine eigene kleine Geburtstagsfeier
Sicherheit durch Gewohnheit
Jeder Anfang ist immer schwer, besonders in einer neuen Umgebung. Um jedem Kind ein wenig mehr Sicherheit zu geben und seinen festen eigenen Platz zu festigen, sucht sich das Kind in den ersten Tagen eine Farbe aus die es von da an begleiten darf. In unserem Fall natürlich ein buntes Bärchen.
Diese Farbe zeigt sich angefangen an seinem Garderobenhaken, seinem Geschirr, seinem Platz im Bad mit dem eigenen Handtuch und vielen mehr.